Mit autistischen Kindern «Lernen lernen» - Einführung
Die Waldon Methode in der Praxis
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Datum
Freitag, 16. Mai bis Samstag, 17. Mai 2025
jeweils von 9.15 bis 12.15 und 13.30 bis 16.45 Uhr
Ort
pluspunkt AG, Spinnereistrasse 40, 8645 Jona
Kosten
- CHF 460.00 Kurskosten
Über den Kurs
Überblick
Wie lässt sich einem schwer erreichbaren Kind weiterhelfen, das kein Interesse an seiner Umgebung hat, nichts machen will und repetitive Verhaltensweisen zeigt? Die Waldon Methode ermöglicht es, solche Kinder anhand von gemeinsamen visuell-räumlichen und Bewegungserfahrungen in ihrer kognitiven Entwicklung zu fördern. Die Methode basiert auf den Beobachtungen des englischen Kinderneurologen Dr. Geoffrey Waldon, der im fehlenden Verstehen des Kindes die Hauptursache von vielen Lern- und Verhaltensproblemen sah. Entsprechend liegt der Fokus der Waldon Methode darauf, dem Kind zu helfen, «Verstehen zu verstehen» und damit «Lernen zu lernen».
Wie im frühen explorativen Spiel der ersten 1-2 Lebensjahre, non-verbal, d.h. ohne verbale Anweisungen statt. Denn Verstehen entsteht durch Explorieren: Kinder lernen anfangs nur durch eigene Bewegungen und eigene multi-sensorische Erfahrungen, und nicht durch Erklärungen oder verbale Anweisungen. Für sinnvolles Lernen und Sprechen ist dieses fundamentale Verstehen des eigenen Körpers und der Welt der Gegenstände («so geht das» und «so fühlt sich das an») unabdinglich. Hierbei steht zumindest anfangs das Hantieren mit grösseren Gegenständen im Vordergrund, und nicht Feinmotorik. Die daraus resultierende non-verbale Kommunikation wird sowohl vom Kind als auch von seinem Gegenüber in der Regel als grosse Erleichterung erlebt.
In diesem Kurs lernen die Teilnehmenden, wie sie Kinder/Jugendliche mit Autismus oder Lernschwierigkeiten in ihrer kognitiven Entwicklung unterstützen können. Durch praktische Übungen miteinander und das Hantieren mit einfachen und alltäglichen Materialien erfahren die Teilnehmenden, genau wie das Kind, wie Verstehen entsteht und wie man Lernen lernt.
Inhalt
- Hauptmerkmale der Waldon ‘Lernen lernen’ Methode
- Einschätzungskriterien der grundlegenden kognitiven und Bewegungsmeilensteine
- Vermittlung der non-verbalen Methode
- Begleitung eines Kindes anhand alltäglicher Materialien vom Hantieren zum Spielen
- Planung einer Waldonstunde
- Ideen für passende Spielmaterialien und Spielaktivitäten
- Üben neuer Bewegungsmuster im Umgang mit basalen Materialien
- Austausch über Schwierigkeiten in der Umsetzung mit einem Kind
- Umgang mit herausfordernden Verhaltensweisen und Verweigerung
Weitere Informationen
Die Teilnehmenden werden gebeten, folgende Materialien mitzubringen:
- 3 Behälter (2 gross, 1 mittel/klein), z.B. Schuhkarton, Eimer, Spülschüsseln, Salatschüsseln, Muffinblech, Yoghurtbecher, Plastikkännchen, Tablett, Auflaufform, Blumentöpfe, …
- 2 x ‚lose Teile‘, um die Behälter zu füllen, z.B. Holzklötze, Walnüsse, Wäscheklammern, u.a. … (lieber größer als klein, mindestens Walnußgröße)
- 1 x größere Küchenutensilien (z.B. größere Metalllöffel, Vorlegelöffel, Spaghettizange, Suppenkelle, …),
Literatur:
- Hawkins, M. (2019): Learning to learn. How to teach children with learning difficulties or autism to learn. Peculiarity Press, Henley-on-Thames
- Janert, Zirnsak et al. (2021): Autismus beziehungsorientiert behandeln, Reinhard Verlag
- Blatt, J. (2021): Every Child Can Learn. Using Functional Learning to Support Developmentally Delayed Children and their Families. 2nd revised Edition. Bell & Bain, Glasgow
- Solomon, W. (2012): Autism and Understanding. The Waldon Approach to Child Development. Sage, London