Psychomotorik für Körper und Seele

Kinder mit psychomotorischen Schwierigkeiten sind in ihrem Bewegungs- und Beziehungsverhalten, und damit in ihren Entwicklungs- und Ausdrucksmöglichkeiten eingeschränkt. Denn Körper und Seele sind untrennbar miteinander verbunden. Die Eindrücke, die das Leben uns mitgibt, drücken sich in den Bewegungen körperlich aus und alles, was mit dem Körper geschieht, bewegt wiederum die Seele. Die Psychomotorik-Therapie sucht Zugang zu dieser Zwei-Einheit von Seele und Körper und beeinflusst das Bewegungs- und Beziehungsverhalten.

Wechselbeziehungen zeigen sich etwa in Stimmung, in der Selbsteinschätzung, in den Beziehungen zu anderen Menschen, in der Bereitschaft Wagnisse einzugehen und Leistungen zu vollbringen.

Die Kosten für eine Psychomotorik werden von der jeweiligen Schulgemeinde übernommen.

Behandlungsansätze und Methoden

Die Psychomotorik orientiert sich an einem Entwicklungsmodell, welches die dynamischen Prozesse der kindlichen Entwicklung betont. Die vom Kind selbst gestalteten Interaktionen werden in den Vordergrund gerückt. Physische, psychische und soziale Faktoren spielen dabei eine interaktive Rolle. Wir kreieren für die Kinder eine Bewegungs- und Spielwelt, in der positive Lernerfahrungen in den Bereichen Motorik, Kognition, Emotion und Sozialverhalten gemacht werden können. Bewegungs- und Symbolspiele geben den Kindern die Möglichkeit, ihre Erlebnisse, Gefühle und Konflikte auszudrücken und zu verarbeiten. Zentral ist der Einsatz von ressourcenorientierten Therapieverfahren.

Als Behandlungsansätze dienen neben dem freien Spiel, gezielte Förderangebote wie motorische Aufgabenstellungen, Entspannungsübungen, Rollenspiel, Malen und Gestalten. All dies in einem geschützten Rahmen. Um den Transfer der Therapieerfahrungen in Kindergarten- und Schule zu gewährleisten, führen die Psychomotorik-Therapeut/-innen von pluspunkt auch Kindergarten- und Schulbesuche durch. Zudem arbeiten die Therapeut/-innen mit den Eltern und anderen beteiligten Fachpersonen zusammen.

Auffälligkeiten und Diagnosen

Die Kinder kommen mit oder ohne medizinische Diagnosen zu uns in die Psychomotorik-Therapie. Die Kinder zeigen folgende Schwierigkeiten:

  • Auffälligkeiten in der motorischen Entwicklung (grob- und feinmotorische Ungeschicklichkeit)
  • Schwierigkeiten in der Verarbeitung von sensorischen Informationen
  • Kognitive Schwierigkeiten, wie Lernstörungen und Teilleistungsschwächen
  • Auffälligkeiten in der seelischen Entwicklung, wie z.B. Ängste
  • Aufmerksamkeitsstörungen
  • Verhaltensauffälligkeiten
  • Soziale Probleme

Abklärung und Therapievorschlag

Bei einer Abklärung werden die aktuellen Probleme des Kindes wie auch die Ziele einer möglichen Therapie erfasst. Dafür stehen verschiedene Verfahren und Tests zur Verfügung, die der entsprechenden Fragestellung angepasst sind. Zudem werden Beobachtungen in einer freien Spielsituation in die Erfassung des Kindes mit einbezogen. Anschliessend werden in einem gemeinsamen Gespräch mit allen Beteiligten (Eltern, Ärzt/innen, Lehr- und andere Fachpersonen) die Ergebnisse der Abklärung besprochen und ein Therapievorschlag wird unterbreitet. Die Entscheidung über eine mögliche Therapie liegt letztendlich bei den Eltern.