Ergotherapie im Wald
Die Ergotherapie im Wald bietet eine innovative Möglichkeit, die motorischen, sozialen und emotionalen Fähigkeiten von Kindern zu fördern. Die naturnahe Umgebung regt nicht nur zur Bewegung an, sondern steigert auch das Wohlbefinden und die Konzentration. Im Vergleich zu geschlossenen Räumen wie Sporthallen oder Therapieräumen eröffnet der Wald zusätzliche Bewegungs- und Wahrnehmungsmöglichkeiten. Beim Klettern, Schwingen, Balancieren und kreativen Gestalten mit Naturmaterialien erweitern die Kinder ihre Körpererfahrungen und lernen, sich an wechselnde Umgebungen anzupassen. Zudem bietet die Natur einen wohltuenden Ausgleich zum schulischen Alltag, Leistungsdruck und Hausaufgabenstress.
Wie die reguläre Ergotherapie in den pluspunkt-Räumlichkeiten erfolgt auch die Ergotherapie im Wald auf ärztliche Verordnung. Weitere Informationen zu Diagnosen, Abklärung und Verordnung finden Sie entsprechend unter "Ergotherapie für Kinder".
Methode
Die ergotherapeutische Intervention im Wald basiert auf einem handlungs- und erlebnisorientierten Ansatz, der die natürlichen Gegebenheiten gezielt zur Förderung der individuellen Fähigkeiten des Kindes nutzt. Die Therapieeinheiten werden entsprechend der ärztlichen Verordnung sowie der spezifischen ergotherapeutischen Zielsetzung geplant. Je nach individueller Situation kann die Ergotherapie im Wald ergänzend zu oder anstelle von Therapieeinheiten in den pluspunkt-Räumlichkeiten durchgeführt werden.
Durchführung
- Einzel- oder Gruppensetting möglich
- Übergabe / Abholung des Kindes direkt beim Aspwald in Jona (Karte)
- Ganzjährige Durchführung bei jeder Witterung (Ausnahme: Sturm) – bitte auf wetterfeste Kleidung achten!
Hinweis zur Sicherheit: Die Therapeut:innen haben einen Erste-Hilfe-Kurs für Kinder absolviert, sind mit einem Sanitätskasten ausgerüstet und stets per Handy erreichbar.
Zielsetzung
- Sensorische Integration: Der Wald bietet eine Vielzahl an sensorischen Reizen (taktile, propriozeptive, vestibuläre, auditive und olfaktorische Wahrnehmung), die gezielt genutzt werden, um die sensorische Verarbeitung und Regulation zu fördern.
- Motorische Förderung: Durch das unebene Gelände, natürliche Hindernisse und variable Bewegungsanforderungen werden Grob- und Feinmotorik, Gleichgewicht, Koordination sowie Kraft und Ausdauer trainiert.
- Kognitive Fähigkeiten und Selbstregulation: Die natürlichen Herausforderungen des Waldes erfordern Planungsfähigkeiten, Problemlösungskompetenz und Impulskontrolle, was insbesondere Kindern mit ADHS oder Konzentrationsschwierigkeiten zugutekommt.
- Soziale und emotionale Entwicklung: Gemeinsame Aktivitäten, Rollenübernahme und das Erleben von Erfolg und Misserfolg in der Natur unterstützen die soziale Interaktion, Selbstwahrnehmung und emotionale Resilienz.